Sprachheilpädagogischer Unterricht

Allgemein werden unter dem Oberbegriff „Sprachheilpädagogischer Unterricht“ sowohl unspezifische Maßnahmen der Sprachförderung als auch spezifische Maßnahmen eines sog. sprachtherapeutischen Unterrichts gefasst. Während zur allg. Sprachförderung keine grundständige Ausbildung erforderlich ist und diese sowohl von Grundschullehrerinnen, Erzieherinnen, Lehrerinnen für Deutsch als Zweitsprache oder Lehrerinnen an anderen Förderschulen durchgeführt werden kann, rücken im sog. sprachheilpädagogischen Unterricht (Klassenunterricht – Kleingruppenunterricht – Einzelunterricht) spezifische sonderpädagogische Maßnahmen im Bereich der Sprache und Kommunikation in den Fokus. Das ist immer dann erforderlich, wenn sich bereits Sprachstörungen herausgebildet haben und allgemeine Fördermaßnahmen  nicht ausreichen.  Unsere Aufgabe ist es, sprachliche Barrieren im Unterricht zu erkennen (Diagnostik), zu vermeiden (Prävention), und zu beseitigen mit dem Ziel,  sprachliche Defizite zu überwinden, zu bessern oder zu kompensieren. (vgl. Mußmann 2012). Spezifische Maßnahmen im Unterricht richten sich zielgenau nach den sprachlichen Bedürfnissen einzelner Schülerinnen und Schüler und orientieren sich an einer fortwährenden Förderdiagnostik. Sie sind in Unterrichtsinhalte eingebettet und mit den fachlichen Unterrichtszielen kombiniert.

Jeder Unterricht ist Sprachförderung. Dieser Unterricht wird von Sonderpädagoginnen und -pädagogen einzeln oder im Team unter Einsatz sprachtherapeutischer, vorgefundener oder selbst erstellter Medien durchgeführt. Geeignete Computerprogramme sind dabei heute unverzichtbar geworden. Spezifische Sprachförderung im Unterricht ist durch sprachliche Einzelmaßnahmen zu ergänzen und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit immer wieder zu überprüfen.

Ohne an dieser Stelle einzelne Maßnahmen zu nennen, sei aber auf übergreifende Unterrichtsprinzipien an unserer Schule hingewiesen:

  • alle Gestaltungsfelder in allen Unterrichtsfächern werden genutzt, um die gestörte sprachliche Kommunikation der Schülerinnen und Schüler zu verbessern
  • sprachliche Strukturen werden auf verschiedenen Ebenen – Rezeption, Reproduktion, Metasprache, Lesen und Schreiben – geübt
  • sprachliche Fördermaßnahmen lassen sich nur mit genauer Kenntnis des kindlichen Sprachentwicklungsstandes planen und durchführen
  • möglichst viele Unterrichtssituationen werden zur gezielten „Versprachlichung im Sinne eines sprachschaffenden Unterrichts“ genutzt
  • gezieltes Lob durch den Lehrer und eine Angleichung der Sprachumgebung an die Fähigkeiten der Kinder erhöhen die emotionale Stabilität.

Denn … unsere Schülerinnen und Schüler wollen verstehen und verstanden werden!